Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) bewährt sich
DRK-Kreisverband Bremerhaven im Katastrophenschutz aktiv
Exakt um 20:07 Uhr ertönte der Pieper und alarmierte die Führungsgruppe der SEG – Einheit (SEG = Schnell-Einsatz-Gruppe) vom DRK-Kreisverband Bremerhaven. Das Stichwort lautete: MANV Treppenhausbrand eines Mehrfamilienhauses. Die Abkürzung MANV (Massenanfall von Verletzten) umschreibt eine Situation, bei der eine große Anzahl Betroffener versorgt werden muss. Schon kurze Zeit nach dem Alarm rückten die Bremerhavener Rotkreuzler in einem Kommandofahrzeug, einem Rettungswagen und zwei Krankentransportwagen mit Blaulicht und Sirene aus.
Den Großeinsatz am Freitag, den 28. Juli, hatte ein Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Geestemünde ausgelöst. Da die Bewohner des Hauses nicht wieder in ihre Wohnungen zurück konnten, wurden sie von den Helfern des DRK-Kreisverbands betreut und in einem durch die Verkehrsbetriebe Bremerhaven bereitgestellten Bus in eine Unterkunft gefahren. Dort übernahmen die Rotkreuzler die Registrierung der Betroffenen und halfen bei der Einteilung der Zimmer. Eine Person wurde zur weiteren Behandlung mit dem Rettungswagen des DRK-Kreisverbands in ein Bremerhavener Krankenhaus gefahren. Gegen 01:00 Uhr war der erste SEG-Einsatz für die Helferinnen und Helfer des DRK Bremerhaven erfolgreich beendet.
Anfang Juli wurde mit der Umsetzung des neuen MANV-Konzeptes der Feuerwehr Bremerhaven auch der DRK-Kreisverband Bremerhaven e.V. nach längerer Pause wieder in den Katastrophenschutz eingebunden. Mit 31 Helferin und Helfern, zwei Kommandowagen, drei Krankentransportwagen und einem Rettungswagen stellt der Kreisverband einen wesentlichen Teil der gemeinsam mit den Johannitern und Maltesern aufgestellten SEG-Einheit.
Der Zivil- und Katastrophenschutz gehört zu den Kernaufgaben des Deutschen Roten Kreuzes als nationale Hilfsgesellschaft. Daher ist der Kreisverband nun nach längerer Pause wieder aktiv in den Katastrophenschutz eingestiegen. Dank qualifizierter Ausbildungen und Fortbildungsmaßnahmen gibt es nun wieder eine tatkräftige Gruppe Ehrenamtlicher für den Katastrophenschutz. Auch national sind die Helfer immer mehr gefragt, zum Beispiel bei orkanartigen Stürmen sowie Hochwasser- oder Feuerkatastrophen. Dabei werden nach einem abgestuften, modularen System verschiedene Fachdienste und Fachgruppen aus den Bereichen Sanitätsdienst, Betreuungsdienst, Technik und Sicherheit sowie Information und Kommunikation eingesetzt.
Dank der guten Ausbildung leisten die Ehrenamtlichen des DRK-Kreisverbands Bremerhaven wertvolle Hilfe für die Bevölkerung. Damit aber im Ernstfall alles reibungslos läuft, sind auch Übungen notwendig. Deshalb fand Anfang Mai eine Terrorübung beim Klinikum Bremerhaven statt. Rund 40 Rettungskräfte von der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern und Johannitern nahmen mit 12 Fahrzeugen an der realistischen Übung teil. Es war die erste Bewährungsprobe für die neue SEG-Gruppe des Kreisverbands Bremerhaven. Trotz der Schreie und Hilferufe der authentisch geschminkten Verletzten behielten die Rotkreuzler den Überblick. Sie versorgten die Verwundeten und transportierten sie mit Rettungs- und Krankenwagenwagen in das nahe Klinikum.